Energie sparen in der Dusche: Wärmerückgewinnung der Zukunft

Energie sparen in der Dusche: Wärmerückgewinnung der Zukunft

Energie sparen unter der Dusche: Die Wärme-Rückgewinnung der Zukunft

Anreißer: Nach 25 Jahren bei Mercedes machte sich Steffen Nittbaur selbstständig – gemeinsam mit seinem Sohn gründete er ein Start-up für Wärme-Rückgewinnung aus Duschwasser.

Artikeltext: Ein Familienunternehmen in Deutschland geht gegen Energieverschwendung vor – mit einer Technologie, die Wärme aus Abwasser zurückgewinnt. Steffen Nittbaur, ehemaliger Mercedes-Benz-Ingenieur, gründete 2025 zusammen mit seinem Sohn Valentin die Unocconi GmbH. Ihre Lösung zielt auf eine der effizientesten Energiesparmethoden in Gebäuden ab, die hierzulande jedoch noch selten genutzt wird.

Über 25 Jahre arbeitete Nittbaur bei Mercedes-Benz, bevor er sich der Nachhaltigkeit zuwandte. Mit seinem Hintergrund im Maschinenbau und einer Abschlussarbeit über Wärme-Rückgewinnung aus Duschwasser entwickelte er das Konzept für Unocconi. Das Unternehmen spezialisiert sich auf Systeme, die die Abwärme aus Grauwasser nutzen – ein Verfahren, das nachweislich den Energieverbrauch deutlich senkt.

Trotz des Potenzials stößt die Technologie in Deutschland auf Hürden. Fehlende Zertifizierungen, etwa für Trinkwasser, bremsen die Verbreitung aus. Doch aktuelle Gesetze könnten den Wandel beschleunigen: Das Geothermiebeschleunigungsgesetz (GeoBG) und Novellen des Baugesetzbuchs (BauGB) vereinfachen Genehmigungen für unterirdische Wärmespeicher und ähnliche Lösungen. Gleichzeitig schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, dass neue Heizsysteme ab 2024 mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen müssen.

Valentin Nittbaur, Steffens Sohn, kümmert sich nach einem dualen Studium der Betriebswirtschaft um die kaufmännische Seite. Beide sehen in steigenden Energiekosten und strengeren EU-Klimavorgaben wichtige Treiber für ihr Geschäft. Zwar sind ihre Systeme nicht explizit verboten, doch müssen sie sich an kommunale Wärmeplanungsfristen halten – bis 2026 in Großstädten, bis 2028 in kleineren Gemeinden.

Unocconis Ansatz bietet eine praktische Lösung, um Deutschlands Ziele für erneuerbare Wärme zu erreichen. Mit den geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen könnte die Technologie bald weiter verbreitet werden. Bis dahin werben die Nittbaurs für ihre Innovation – in einem Markt, in dem Effizienz und Regulierung immer enger verzahnt sind.