22-Jähriger als Kurier bei brutalen „Schockanruf“-Betrügereien festgenommen

Admin User
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Ein Ausweis für einen Reiseblogger, der ein Foto, Namen und Beruf zeigt.

Aktionswoche gegen Schockanrufe - So arbeiten die Täter - 22-Jähriger als Kurier bei brutalen „Schockanruf“-Betrügereien festgenommen

In einer aktuellen Entwicklung in Hof, Bayern, wurde Ende Oktober 2025 ein 22-jähriger Mann festgenommen, der verdächtigt wird, als Kurier in einem sogenannten "Schockanruf"-Betrug agiert zu haben. Der Beschuldigte versuchte, Wertgegenstände von Opfern abzuholen, die zuvor von Betrügern hereingelegt worden waren, die sich als Polizisten ausgaben. Die Identität und Herkunft der eigentlichen Anrufer bleiben jedoch unbekannt, da der festgenommene Mann lediglich als Bote fungierte und nicht der Drahtzieher hinter den Anrufen ist. Die Ermittlungen der Behörde dauern an.

Der "Schockanruf"-Betrug, auch als "Enkeltrick" bekannt, nimmt seit einiger Zeit zu. Allein im Jahr 2024 verzeichnete die Behörde in Nordrhein-Westfalen 514 Fälle, bei denen die Täter von Deutschland aus operierten, mit einem Gesamtfinanzschaden von etwa 9,4 Millionen Euro. Bei dieser Masche geben sich Betrüger als Angehörige aus und erfinden eine Notsituation, um ihre Opfer unter Druck zu setzen und sie zur Herausgabe von Geld zu bewegen. Die Behörde geht davon aus, dass viele Fälle nicht angezeigt werden, sodass das wahre Ausmaß des Problems weitaus größer ist.

Besonders gezielt werden ältere Menschen, vor allem isoliert lebende Senioren. Im Jahr 2023 registrierte die Behörde Nordrhein-Westfalen 3.068 solche Fälle, die auf Täter mit Basis im Ausland zurückgingen, mit einem finanziellen Gesamtschaden von über 1,2 Millionen Euro. Die Betrüger haben ihre Methoden mittlerweile auf Messengerdienste wie WhatsApp ausgeweitet, wo sie sich als Verwandte ausgeben, um Opfer zu Überweisungen zu verleiten. Der Betrug funktioniert, indem er Angst und Sorge um Angehörige ausnutzt und die Opfer so ihrer rationalen Urteilsfähigkeit beraubt.

Die Behörde rät Opfern, den Anweisungen der Anrufer nicht zu folgen, sich nicht auf Gespräche einzulassen und niemals persönliche oder finanzielle Daten preiszugeben. Wer einen Schockanruf erhält, sollte umgehend die nächstgelegene Polizeidienststelle kontaktieren und Anzeige erstatten.

Die Festnahme in Hof unterstreicht das anhaltende Problem der "Schockanruf"-Betrügereien, bei denen tausende ältere Menschen von skrupellosen Kriminellen in organisierten Banden ins Visier genommen werden. Da die Betrüger ihre Methoden ständig anpassen, ist es entscheidend, dass die Öffentlichkeit wachsam bleibt und verdächtige Anrufe umgehend der Behörde meldet.