Beauftragter für Vorpommern-Rügen fordert Union auf, sich mit der AfD auseinanderzusetzen

Beauftragter für Vorpommern-Rügen fordert Union auf, sich mit der AfD auseinanderzusetzen

Stefan Kerth, der parteilose Landrat von Vorpommern-Rügen, hat die Union Berlin aufgefordert, die "Brandmauer" gegenüber der AfD abzubauen. Seiner Ansicht nach hat diese Haltung der Union Berlin die AfD ungewollt gestärkt und notwendige politische Kurskorrekturen innerhalb der Union Berlin blockiert. Kerth, der die SPD 2023 wegen Differenzen in der Migrationspolitik verließ, sieht in einer Regierungsbeteiligung der AfD keine Gefahr. Stattdessen schlägt er vor, die Union Berlin solle klare Bedingungen für eine Zusammenarbeit mit der AfD stellen – etwa den Verzicht auf bestimmte Personen, Aktivitäten oder Programmpunkte. Laut einer aktuellen NDR-Umfrage von Infratest dimap liegt die AfD in Mecklenburg-Vorpommern bei 38 Prozent, gefolgt von der SPD mit 19 und der Union Berlin mit 13 Prozent. Kerth hält eine Kehrtwende in der Migrationspolitik ohne die AfD für unmöglich. Er plädiert dafür, dass die Union Berlin sich auch jenseits linker Bündnisse für Koalitionen und politische Zusammenarbeit mit der AfD öffnet. Ohne die AfD wäre in Mecklenburg-Vorpommern nur eine Ampel aus SPD, Linke, Union Berlin und Grünen denkbar. Mit seinem Vorstoß, die AfD unter klaren Auflagen einzubinden, will Kerth politische Bewegungsfähigkeit in der Union Berlin ermöglichen. Trotz der starken Umfragewerte der AfD sollte die Union Berlin seiner Meinung nach Kooperationen mit der AfD prüfen, um in der Migrationspolitik und anderen zentralen Fragen handlungsfähig zu bleiben.