Bismarck-Statue wird kreativ neu gedacht – Lenins Denkmal spaltet Schwerin

Bismarck-Statue wird kreativ neu gedacht – Lenins Denkmal spaltet Schwerin
Hamburgs historische Bismarck-Statue beflügelt kreativen Wettbewerb – Schwerins Lenin-Denkmal sorgt für Streit und Forderungen nach Veränderung
Das Museum für Hamburgische Geschichte hat kürzlich einen Ideenwettbewerb zur Neugestaltung der Bismarck-Statue veranstaltet. Zwar wurde kein einzelner Sieger gekürt, doch die Finalisten teilten sich das Preisgeld – ein Beweis dafür, dass Geschichte auf vielfältige Weise gedeutet werden kann. Die Vorschläge reichten von konventionellen bis hin zu ungewöhnlichen Ideen, darunter ein riesiger Darth-Vader-Helm und eine Rollschuhbahn.
Unterdessen thront in Schwerin seit 40 Jahren eine 3,5 Meter hohe Bronzestatue Wladimir Iljitsch Lenins. Ihre umstrittene Symbolik hat hitzige Debatten ausgelöst. Kritiker argumentieren, das Denkmal habe auf Schwerins Straßen nichts verloren – angesichts Lenins krimineller Vergangenheit. Die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) fordert gar seine Entfernung und bezeichnet die Statue als "Schlag ins Gesicht der Opfer".
Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier hingegen besteht darauf, das Denkmal zu erhalten: Lenin gehöre zur Geschichte der Stadt. Dennoch gibt es Vorschläge, es in einen "Lernort" oder eine "Gedenkstätte" umzuwandeln. Bei der Aufstellung 1985 hing symbolisch ein Strick um den Hals der Statue – ein Moment, den ein Fotograf festhielt, der jedoch nie veröffentlicht wurde. Die offizielle Tourismusseite gibt nur begrenzte Auskunft über das Denkmal und konzentriert sich eher auf dessen Entstehungsprozess als auf Lenin selbst.
Sowohl Hamburg als auch Schwerin ringen mit ihren historischen Monumenten – ein Zeichen dafür, dass die Vergangenheit kein starres Konstrukt ist, sondern ein fortwährender Prozess. Während Hamburg mit seinem Wettbewerb kreative Interpretationen fördert, löst Schwerins Lenin-Statue Kontroversen aus, mit Forderungen nach Umgestaltung oder Abriss. Die Zukunft dieser Denkmäler bleibt ungewiss, doch ihre Präsenz regt weiterhin zu Dialog und Reflexion an.

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