Einzelhandel kämpft mit Rekord-Krankenstand seit über 20 Jahren

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Krankheitstage im Einzelhandel auf Rekordhoch seit 2003 - Einzelhandel kämpft mit Rekord-Krankenstand seit über 20 Jahren

Krankheitsbedingte Fehlzeiten im Einzelhandel auf höchstem Stand seit 2003

Krankheitsbedingte Fehlzeiten im Einzelhandel auf höchstem Stand seit 2003

Krankheitsbedingte Fehlzeiten im Einzelhandel auf höchstem Stand seit 2003

  1. Dezember 2025, 16:37 Uhr

Im Jahr 2024 erreichten die krankheitsbedingten Ausfallzeiten im Einzelhandel einen 21-Jahres-Höchststand. Allein aufgrund psychischer Erkrankungen fehlten Beschäftigte im Schnitt 5,7 Tage, während die Gesamtfehlquote auf 7,14 Prozent stieg. Branchenvertreter fordern nun Maßnahmen, um das wachsende Problem einzudämmen.

Im vergangenen Jahr war mehr als jeder hundertste Beschäftigte im Einzelhandel täglich krankgeschrieben. Zwar lag die Fehlquote der Branche leicht unter dem bundesweiten Durchschnitt von 7,18 Prozent, doch verzeichnete sie den höchsten Stand seit 2003. Besonders auffällig: Die Fehltage wegen psychischer Belastungen stiegen im Vergleich zu 2015 um fast 50 Prozent an.

Experten nennen mehrere Gründe für diese Entwicklung. Personalmangel, belastende Kundeninteraktionen und unsichere Arbeitsverhältnisse setzen den Beschäftigten zu. Zudem verschärfen steigende Kosten und die Konkurrenz durch den Online-Handel die Situation. Gleichzeitig meldete die Branche zwischen August 2024 und August 2025 mit 2.490 Insolvenzen die höchste Zahl seit Jahren.

Als Reaktion schlägt der Handelsverband Deutschland (HDE) vor, die telefonische Krankschreibung abzuschaffen. Damit soll die Zahl der Fehltage reduziert werden – Kritiker monieren jedoch, dass damit die eigentlichen strukturellen Probleme nicht gelöst werden.

Der Einzelhandel steht nun vor einer doppelten Herausforderung: hohe Krankheitsquoten und wirtschaftliche Instabilität. Angesichts steigender psychischer Belastungen und wachsender Insolvenzzahlen wächst der Druck, nachhaltige Lösungen zu finden. Die Forderung nach einer Reform der Krankschreibungsregeln spiegelt die wachsende Sorge um die Zukunftsfähigkeit der Belegschaften wider.