Eklat beim Grimme Online Award: Preisverweigerung und Rückzug sorgen für Aufsehen

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Eklat beim Grimme Online Award: Preisverweigerung und Rückzug sorgen für Aufsehen

25. Grimme Online Award: Preisverweigerung und Rückzug einer Auszeichnung sorgen für Eklat

Die Verleihung des 25. Grimme Online Awards (GOA) in Essen wurde von einer Kontroverse überschattet: Die Regisseure Moritz Riesewieck und Hans Block lehnten ihre Auszeichnung aus Protest ab. Der Preis für die Journalistin Judith Scheytt war zuvor aufgrund von Kritik und Antisemitismusvorwürfen zurückgezogen worden – ein Schritt, der die beiden Filmemacher zu ihrer demonstrativen Geste veranlasste.

Das Festival fand im ehemaligen Colosseum Theater in Essen statt, wo die neue Grimme-Direktorin Çiğdem Uzunoğlu die Stadt als dauerhaften Veranstaltungsort etablieren möchte. Uzunoğlu bezeichnete die Entscheidung des Trägervereins, Scheytts Auszeichnung zurückzuziehen, als „formell inkorrekt“ und kündigte eine künftige Trennung von der Organisation an.

Riesewieck und Block solidarisierten sich mit Scheytt, ließen ihren Preis demonstrativ auf der Bühne zurück und verließen die Veranstaltung. Ein Grimme-Mitarbeiter hob die Trophäe später auf. Zu den weiteren prämierten Formaten zählten unter anderem „Gynäkollege“, „Femizide stoppen“, „Barrierebrecher“, „Parlamentsrevue“ sowie „Herbst 89 – Auf den Straßen von Leipzig“. Mehrere ausgezeichnete Online-Angebote beschäftigten sich mit Gesundheit, Lifestyle und Ernährung, etwa „Little Monsters“ (WDR) oder „Know & Grow“ (SWR für funk). Zudem wurde Eugen Rochko, der Entwickler der Social-Media-Plattform Mastodon, geehrt.

Der Streit um Scheytts Preis eskalierte durch den öffentlichen Protest von Riesewieck und Block. Uzunoğlus Reaktion deutet auf eine mögliche Neuausrichtung des Instituts im Verhältnis zum Trägerverein hin. Trotz der Kontroverse würdigte das Festival zahlreiche bemerkenswerte Online-Projekte und Persönlichkeiten.