Kölner Karnevalsgesellschaften bewahren mittelalterliche Stadtmauern als lebendige Tradition

Admin User
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Ein Raum mit Tischen und St"uhlen, Kerzen auf St"andern, eine Wand mit einem Bogen und Bilder an der Wand.

Kölner Karnevalsgesellschaften bewahren mittelalterliche Stadtmauern als lebendige Tradition

In den mittelalterlichen Stadtmauern Kölns haben einige der bekanntesten Karnevalsgesellschaften der Stadt ihr Zuhause gefunden. Historische Tore und Türme, einst Teil der Stadtbefestigung, wurden von diesen Vereinen restauriert und neu genutzt. Hier drinnen gedeihen Traditionen, die bis ins Mittelalter zurückreichen.

Das Hahnentor, ein 21 Meter hohes mittelalterliches Stadttor, ist eines der letzten vier erhaltenen Zugänge zur Stadt. Heute beherbergt es die Kölner EhrenGarde, ein 1902 gegründetes Korps, das sich auf Karnevalstänze und Reitkünste spezialisiert hat. Das Tor spielt auch eine zentrale Rolle bei den jährlichen Feierlichkeiten: Es begleitet den Bauern und die Jungfrau – zwei symbolträchtige Figuren des Karnevals.

Gleich neben dem Hahnentor ragt ein 31 Meter hohes Bürogebäude über die historische Bausubstanz empor und schafft so einen markanten Kontrast zwischen Alt und Neu. Unterdessen hat im Süden der Stadt die Prinzen-Garde Köln 1906 einen weiteren Abschnitt der mittelalterlichen Mauer bezogen, der im Volksmund Mählsack (Mehlsäcke) genannt wird.

Zwei der berühmtesten Karnevalsgesellschaften, die Roten Funken und die Blauen Funken, veranstalten ihre Treffen ebenfalls in erhaltenen Teilen der Stadtmauer. Die Roten Funken, die sich als Nachfolger der Kölner Stadtsoldaten des 17. bis 19. Jahrhunderts sehen, führen bei Karnevalssitzungen Parodietänze auf. Vor ihrem Ladenlokal an der Ulrepforte haben sie sogar eine lebensgroße Bronzefigur eines Funkens aufgestellt, mit der Besucher über die Website interagieren können.

Die Blauen Funken, 1954 in Köln gegründet, spalteten sich ursprünglich 1870 von den Roten Funken ab, nachdem sie – erfolgreich – die Führung im Rosenmontagszug für sich beansprucht hatten, eine Position, die sie seither behaupten.

Durch die Restaurierung und Nutzung der mittelalterlichen Stadtmauer haben diese Karnevalsgesellschaften Kölns architektonisches Erbe bewahrt. Die Gebäude dienen heute sowohl als historische Wahrzeichen als auch als lebendige Zentren der traditionsreichen Karnevalskultur. Ihr fortwährender Gebrauch stellt sicher, dass die Mauern ein aktiver Teil des Kölner Kulturlebens bleiben.