Würzburg schickt zehn Kleinsatelliten auf revolutionäre Mission ins All

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Ein blauer, bewölkter Himmel mit einem Signalübertragungsturm auf der rechten Seite und einem Baum auf der linken Seite.

Zehn auf einmal: Was kleine Satelliten im Weltall suchen - Würzburg schickt zehn Kleinsatelliten auf revolutionäre Mission ins All

Zehn auf einen Streich: Was kleine Satelliten im All erforschen

Zehn auf einen Streich: Was kleine Satelliten im All erforschen

  1. Dezember 2025

Würzburg bereitet sich auf den Start von zehn Kleinsatelliten im Juni 2026 vor. Die Geräte, Teil der deutschen TanSat-Nano-Mission, werden Aufgaben von der Erdbeobachtung bis hin zu fortschrittlicher Telekommunikation übernehmen. Zu ihren Missionen gehören die Verfolgung von Treibhausgasen, die Überwachung der Waldgesundheit sowie die Erforschung entlegener geologischer Formationen.

Geleitet wird das Projekt vom Zentrum für Telematik (ZfT), das seit langem eine Schlüsselrolle in der Kleinsatellitenforschung spielt. Würzburg brachte 2005 Deutschlands ersten Picosatelliten ins All und hat seitdem seine Expertise in diesem Bereich kontinuierlich ausgebaut.

Die zehn CubeSats werden an Bord einer SpaceX-Rakete von den USA aus starten. Einmal im Orbit, messen sie atmosphärische Treibhausgase wie Kohlendioxid und Methan über Europa, Asien, Afrika und Teilen Amerikas. Fünf der Satelliten konzentrieren sich auf die Wälder Bayerns, scannen die gesamte Region alle drei Tage nach Schäden und bewerten den Zustand der Bestände.

Andere Satelliten der Gruppe untersuchen geologische Strukturen in Extremumgebungen, darunter die Sahara und den Nordpol. Einige könnten zudem Frühwarnsysteme für Vulkanausbrüche und Erdbeben liefern. Die gesammelten Daten werden mit dem Bayerischen Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung sowie mit Forst-, Landwirtschafts- und Katastrophenschutzteams geteilt.

Kleinsatelliten bieten eine kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Modellen. Während große Satelliten oft über 200 Kilogramm wiegen und Hunderte Millionen Euro kosten, sind diese CubeSats schuhkarton- bis mikrowellenherdgroß und kosten zwischen wenigen Millionen und unter einer Million Euro. Ihre geringeren Kosten und schnelle Entwicklungszeiten machen sie ideal für spezialisierte Missionen.

Die Würzburger Ingenieure haben die Satelliten mit fortschrittlichen Fähigkeiten ausgestattet, darunter Technologien zur Quantenverschlüsselung. Dieser Start markiert einen der größten koordinierten Einsätze von Kleinsatelliten eines einzelnen deutschen Forschungszentrums.

Der Start 2026 wird Würzburgs Rolle in der Weltraumforschung weiter stärken. Die Satelliten liefern Echtzeit-Umweltdaten, die das Waldmanagement, Klimastudien und die Katastrophenvorsorge unterstützen. Ihr Einsatz unterstreicht zudem die wachsende Bedeutung kleiner, bezahlbarer Satelliten in der modernen Raumfahrt.