Volkswagen streicht 35.000 Jobs – doch die Belegschaft zweifelt an Blumes Plänen

VW-Chef bleibt bei Sparpolitik - Vertrauensverlust bei Mitarbeitern - Volkswagen streicht 35.000 Jobs – doch die Belegschaft zweifelt an Blumes Plänen
Volkswagen und die IG Metall haben eine umstrittene Vereinbarung getroffen, nach der bis 2030 rund 35.000 Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut werden sollen. Im Gegenzug stellt das Unternehmen den verbleibenden Beschäftigten wieder Arbeitsplatzgarantien in Aussicht. Die Ende 2024 abgeschlossene Einigung hat bei vielen Mitarbeitenden jedoch Zweifel an der künftigen Ausrichtung des Konzerns geweckt.
Unternehmenschef Oliver Blume setzt seit Langem auf mehr Effizienz bei Volkswagen und betont immer wieder die Notwendigkeit, die Produktivität zu steigern und die Abläufe zu verschlanken. Auf einer Betriebsratssitzung in Wolfsburg argumentierte er, dass Kostensenkungen unverzichtbar seien, um die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns in einem sich wandelnden Markt zu sichern.
Doch das Vertrauen in den Vorstand ist deutlich gesunken. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass nur noch 16 Prozent der Belegschaft glauben, die Unternehmensführung finde eine faire Balance zwischen Rentabilität und Arbeitsplatzsicherheit – 2021 waren es noch fast 40 Prozent. Viele Beschäftigte bleiben skeptisch und verweisen auf frühere Konflikte sowie die Angst vor Entlassungen.
Auch die Ernennung von Thorsten Knödler zum Arbeitsdirektor im Jahr 2025 konnte die Spannungen nicht entschärfen. Sein anhaltender Fokus auf Kostensenkungen, einschließlich geplanter Werksschließungen, sorgte in der Belegschaft für weitere Kontroversen. Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) hingegen betonte, der Erhalt von Arbeitsplätzen müsse für das Unternehmen oberste Priorität bleiben.
Blume bleibt indes unnachgiebig und argumentiert, die Umstrukturierung sei für das langfristige Überleben von Volkswagen unerlässlich. Die Einigung mit der IG Metall markiert einen tiefgreifenden Wandel, doch ihre Auswirkungen auf die Stimmung im Unternehmen und den Betriebsablauf bleiben ungewiss.
Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen 35.000 Stellen wegfallen, während die verbleibenden Beschäftigten wieder Kündigungsschutz erhalten. Angesichts sinkenden Vertrauens in die Führung und einer gespaltenen Belegschaft steht der Konzern nun vor der Herausforderung, die Veränderungen umzusetzen, ohne die Stabilität zu gefährden. Der Erfolg des Plans wird davon abhängen, ob es gelingt, Effizienzsteigerungen mit den Sorgen der Mitarbeitenden in Einklang zu bringen.

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